Im gesamten Geschäftsjahr 2023 wurden etwa 174,5 Millionen Personen befördert. Das sind 15,9% mehr als im Vorjahr, womit sich das Aufkommen erstmals wieder dem Vor-Corona-Niveau von 2019 angenähert hat (175,4 Mio.). 2023 wurden Einnahmen von rund 182,6 Mio. Euro aus Fahrgeldern erzielt (Vorjahr 156,1 Mio. Euro, entspricht +17 Prozent). Aufgrund des günstigen Deutschlandtickets liegt dieser Wert jedoch um etwa 20 Prozent unter den Einnahmen von 2019.
Das bundesweit gültige Deutschlandticket ist im VBN als Erfolg zu werten: Derzeit werden monatlich rund 65.000 Tickets (ohne Semesterticket-Upgrade) verkauft. Obwohl viele MIA-Abonnenten ihr Abo gekündigt haben, konnten in Summe circa 40 Prozent neue Abonnenten hinzugewonnen werden.
Aufwertung VBN-SemesterTicket und Zuwächse im Bartarif
Das VBN-SemesterTicket wurde durch die Möglichkeit eines Upgrades zum Deutschlandticket erfolgreich aufgewertet und stieß bei den Studierenden auf positive Resonanz. Etwa 13.000 Studierende nutzen im VBN monatlich die Möglichkeit eines digitalen Semester-Ticket Upgrades. Deutliche Zuwächse gab es auch im Bartarif: Rund 14 Prozent mehr EinzelTickets wurden verkauft, wobei insbesondere Tickets für eine Kurzstrecke (+25 Prozent) stärker nachgefragt wurden.
Als beliebtes Produkt erwies sich ebenfalls das 2022 im VBN eingeführte Jugendticket „TIM“, das mit dem günstigen Preis von 30 Euro monatlich der Zielgruppe große Flexibilität in der Nutzung bietet (verbundweit) und auch günstiger als das Deutschland-Ticket ist. Über das gesamte Jahr 2023 wurden gut 315.000 TIM-Tickets verkauft; das sind gut 25.000 Nutzende monatlich.
Besonders erfreulich war das überdurchschnittliche Wachstum im Verkauf von digitalen Handytickets über die FahrPlaner-App. Die Einnahmen stiegen gegenüber dem Vorjahr um rund 75 Prozent, vor allem angetrieben durch das Deutschlandticket. Aktuell nutzen knapp 320.000 Kund:innen die Handyticket-Angebote im VBN.
Weitere Tarife im FahrPlaner
Der Mehrwert der FahrPlaner-App konnte im vergangenen Jahr erhöht werden: Mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen wurden die wichtigsten niedersächsischen Tarife integriert. Ziel ist es, künftig neben dem bereits jetzt angebotenen VBN- und Niedersachsentarif (bspw. Niedersachsen-Ticket) auch Tickets anderer Tarifräume in Niedersachsen als Handyticket anzubieten.
Die Inanspruchnahme der VBN-Mobilitätsgarantie stieg im vergangenen Jahr stetig an. Ein Zusammenhang besteht zum einen zur steigenden Fahrgastzahl und zum anderen zu den im vergangenen Jahr vermehrt aufgetretenen personalbedingten Fahrtausfällen. Insgesamt hat es 2023 knapp 18.000 Anträge gegeben, von denen 86 Prozent positiv beschieden wurden. Es wurden Entschädigungen in Höhe von insgesamt rund 50.000 Euro ausgezahlt.
VBN unterwegs
Im Jahr 2023 bot der VBN nach langer pandemiebedingter Pause wieder Termine zum Mobilitätstraining an und hat verschiedene Veranstaltungen mit dem InfoMobil besucht. An zwölf Schulen wurden Schüler:innen als Schulbusbegleiter ausgebildet. Insgesamt haben in den vergangen zwölf Jahren mehr als 1.000 Personen ein entsprechendes Zertifikat erhalten.
Im Februar 2024 setzte der VBN einen wichtigen Schritt in Richtung Barrierefreiheit und Inklusion um, indem ausgewählte Informationen der VBN-Webseite in Leichter Sprache verfügbar gemacht wurden. Entwickelt wurde die Seite vbn.de/leichte-sprache in enger Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Bremen e.V..
Blick in die Zukunft
Zum Beginn des Wintersemesters soll ein Semesterticket im Vollsolidarmodell angeboten werden, das ein Deutschlandticket zum Preis von 60 Prozent des Ausgabepreises (derzeit 29,40 Euro je Monat) für alle Studierenden beinhaltet.
Damit das Deutschlandticket auch künftig ein Erfolgsmodell bleibt, bedarf es einer grundsätzlichen Klärung der Finanzierung. Nach Aussage des VBN-Geschäftsführers Rainer Counen benötigt die Branche Klarheit und Verbindlichkeit in dieser Frage von Bund und Ländern. Für das Deutschlandticket ist eine Finanzierung in Höhe von 3 Mrd. € p.a. nur bis Ende 2025 über das Regionalisierungsgesetz geklärt. Absehbar ist, dass diese Mittel aber in 2024 und 2025 nicht ausreichen und der Bund die Nutzung nicht verbrauchter Mittel aus dem Jahr 2023 gemäß MPK-Beschluss aus dem November 2023 bisher nicht verbindlich geregelt hat. Er fordert hier klare Aussagen auch über den Fortbestand des Tickets über 2025 und verbindliche Regelungen zur weiteren Finanzierung. Zudem erwartet er eine Einigung zu der Frage der Einnahmeaufteilung, damit für die Zukunft auch hier Planungssicherheit für die Branche erreicht werden kann.
Finanzielle Förderung des ÖPNV durch den ZVBN
Insgesamt förderte der ZVBN 2023 die Verbesserungen im Verkehrsangebot mit rund 10,4 Mio. Euro. Für die Modernisierung von Bahnhofsumfeldern sowie die Attraktivitätssteigerung von Bushaltestellen wurden rund 1,49 Mio. Euro aus dem Förderfonds investiert. Auch für die Verbesserung der Fahrgastinformation – insbesondere für das VBN-Echtzeitprojekt – wurden rund 1,35 Mio. Euro bereitgestellt. Mit rund 0,5 Mio. Euro beteiligte sich der ZVBN außerdem an Verkehrserhebungen und Maßnahmen der Marktforschung. Rund 7,1 Mio. Euro flossen vom ZVBN in Betriebskostendefizite für ÖPNV-Verkehrsleistungen. Für 2024 sollen wieder rund 10 Mio. Euro aus dem Förderfonds des ZVBN bereitgestellt werden, kündigt ZVBN-Geschäftsführer Christof Herr an.
Alle Zahlen zu 2023 jetzt erhältlich
VBN-Aufgaben und Projekte, die Jahresergebnisse 2023 und alle wichtigen Eckdaten über den VBN und seine Partner sind auf der VBN-Webseite unter www.vbn.de/vbn/zahlen-daten-fakten erhältlich.